Archiv 05/06 - 8. Spieltag der 1. Mannschaft

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Archiv 05/06 - Indische Dame gegen Schach Nienberge 03 6½ : 1½

Rapatinski, Konstantin

2219

Hollnack, Olaf

2002

1 - 0

Meyer, Ulrich

1973

Kemper, Georg

1876

1 - 0

Knispel-Roth, Martin

1879

Kluczka, Konrad

1863

½ - ½

Frie, Michael

1875

Lipkjin, Ilja

1875

1 - 0

Nießner, Ansgar

1816

Rutman, Hennadiy

1753

1 - 0

Wigger, Reiner

1781

Brüner, Klaus

1760

½ - ½

Wichmann, Norbert

1755

Scharlow, Siegmar

1644

½ - ½

Besler, Ralf

1737

Rath, Josef

1669

1 - 0

Spielbericht

Die vorletzte Runde in der Verbandsklasse (der Klassenerhalt war bereits

gesichert) führte unsere Erste zur Indischen Dame, deren Zweite von

unserer Zweiten eine Woche zuvor auf dem Zielstrich zum Aufstieg

abgefangen wurde. Der eine große Bruder hat dann den anderen großen

Bruder so richtig versemmelt.

 

Da ein Spielervakuum zutage trat, wurden Josef Rath und ich an den

unteren Brettern als Kanonenfutter eingesetzt. Spätestens an den

vergangenen beiden Wochenenden trat bei unseren beiden Spitzenteams ein

merkwürdig auffälliger Mangel an einsatzfähigen Spielern zutage. Es darf

darüber nachgedacht werden.

 

Zum Spiel: Innerhalb einer Stunde begann sich ein doch hoffnungsfrohes

Bild abzuzeichnen. Olaf an Brett 1 stand glänzend, Georgs Partie

erschien undurchsichtig für Zuschauer, die nicht die Zeit hatten, tiefer

hineinzuschauen. Konrad hatte die Initiative und wer Ihn kennt, weiß,

daß er diese zu nutzen versteht. Ilja stand auch zumindest

zufriedenstellend und nur Hennadij hatte wohl schon einen Bauern

eingebüßt. Klaus Brüner hatte sich einen Doppelbauern eingefangen, die

Situation erschien jedoch beherrschbar. Mein Sämisch-System gegen

Königsindisch verschaffte mir am Damenflügel Raumvorteil, zumal ich f5

von Schwarz hatte verhindern können und Josef an Brett 8 erreichte eine

positionell ausgeglichene Stellung.

 

Zwischenzeitlich waren auch unsere Fans eingetroffen, deren der SN 03

zahlreich hat. Willy und Eckhard sowieso aber auch Nursel und Michael

Helkenberg und sogar Hartmut Vogt von der Teutonia unterstützten uns mit

lauten "Schach Nienberge"-Rufen und Tröten. Erst als sie stimmungsvollen

orangenen Rauch aufsteigen ließen, wurde ihnen per Lautsprecher vom

Veranstalter Einhalt geboten.Diese Unterstützung war leider nicht

förderlich für unsere sportlichen Leistungen.

 

Wieder von Brett 1 abwärts: Olaf verspielte seine gewonnene Partie durch

Unaufmerksamkeiten und war durchaus nicht glücklich. In Georgs Partie

war eine Menge Würze enthalten, die sich in wechselnden

Materialverhältnissen widerspiegelte und dann aber leider verloren ging.

Es hätte aber auch gut andersherum ausgehen können.

Konrads Initiative führte leider nicht zum erhofften Sieg, es war dann

einfach nicht mehr als ein Remis herauszuholen.

Dann stellte der sonst so zuverlässig und konzentiert spielende Ilja

eine Figur ein und gab auch bald auf. Ein ähnliches Schicksal ereilte

Hennadij, der seinen Minusbauern nicht kompensieren konnte, weil es ihm

nicht gelang, initiativreiches Gegenspiel zu entfalten.

Jetz war der Mannschaftskampf schon verloren. So schnell zerplatzten

die anfänglichen Hoffnungen und es sollte noch schlimmer kommen.

Wiewohl Klaus seine Doppelbauernschwäche umschiffte, dem Gegner keine

Gewinnchance ließ und remisierte.

Leider konnte ich meine bessere Stellung nicht wie gewünscht nutzen.

Mein Gegner lavierte geschickt und ich mußte noch höllisch aufpassen, um

nicht ins Hintertreffen zu geraten. Nachdem die Phase der

Figurenschieberei vorüber war, blieben beiden Seiten noch König, Turm

und vier Bauer. Ich nahm das Remisgebot an, obwohl mein entfernter

Freibauer schon eine scharfe Waffe war. Bei der Heimanalyse stellte sich

heraus, daß Schwarz recht genau hätte spielen müssen,um ein

Unentschieden zu erreichen.

Die anfänglich zufriedenstellende positionelle Ausgeglichenheit an

Brett 8 wandelte sich dann leider immer mehr in Bedrängnis und es kam

dann auch noch Bauernverlust von Josef hinzu. Die Situation

verschlimmerte sich zusehens und Josef konnte beim besten Willen die

Partie nicht mehr retten.

Wir holten also nur drei magere halbe Punkte und das Resultat spricht

Bände. Die Inder traten eben bis auf eine Position in stärkster

Besetzung an.

 

Einen netten Abschluß fand der Kampftag dann noch als Nursel, Georg und

ich die Indische Dame (auch wieder fast vollzählig) in die Kneipe

begleiteten.

 

(Bericht: Siegmar Scharlow)