Schach Nienberge 2003 e.V.

 
Start  ›  1. Mannschaft  ›  8. Spieltag

Archiv 09/10 - 8. Spieltag der 1. Mannschaft

Archiv 09/10 - 17.04.2010 SC Falke Saerbeck I - Schach Nienberge 03 I

Spielergebnis 3,5 : 4,5

Eike Hegemann 1998 ½:½ Hans Remmeke 2134
Lucas Kipp 1954 0:1 Georg Kemper 1959
Jens Waltermann 1919 ½:½ Dennis Webner 1910
Reinhard Hoge 1913 ½:½ Stefan Gottkehaskamp 1927
Ralf Lutterbey 1913 0:1 Ilja Lipkin 1900
Manfred Schröter 1936 1:0 Waldemar Luft 1897
Matthias Kleinwächter 1897 ½:½ Günter Schäfer 1959
Andreas Fischer 1864 ½:½ Daniel Becker 1921

Und der Matchwinner ist...

Die erste Mannschaft meldet sich zurück; wir können doch noch gewinnen! Dafür brauchte es zwar wieder einen Top-Gegner, nachdem wir gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt zuletzt doch Lehrgeld zahlen mussten, aber mit diesem Erfolg dürfte das Abstiegsgespenst jetzt endgültig verjagt worden sein.

 

Damit hatte man nicht unbedingt rechnen können: Ausgerechnet gegen das Überraschungsteam des Jahres, die Erstvertretung von Falke Saerbeck, boten wir eine unserer stärksten Saisonleistungen und fuhren zwei eminent wichtige Punkte ein, welche uns die Tabellensituation vor dem abschließenden Match am 8. Mai nun deutlich entspannter betrachten lassen. Zum ersten Mal in der ja mittlerweile nicht mehr allzu jungen Saison gelang es uns, die ersten acht zu mobilisieren und damit auch dem Gegner bereits vor Spielbeginn zu signalisieren: Wir wollen heute zwei Punkte.

Unsere Gastgeber hatten selbst zwar lediglich einen Ausfall zu kompensieren, aber so hatten wir auf dem Papier sogar insgesamt leichte Vorteile. Allerdings hatte Saerbeck in der Vergangenheit schon deutlich höher einzuschätzende Mannschaften als uns (okay, wer ist das nicht?) geschlagen.

 

Nach einem sehr schnellen Remis an Brett drei nach etwa anderthalb Stunden und einem ebenfalls nicht unbedingt bis zum letzten Tropfen Blut ausgekämpften am achten Brett standen dann nach circa drei Stunden die ersten Entscheidungen an:

Hier konnte zunächst Saerbeck die Führung erobern, da Waldemars Gegner den schwarzen König erst ins Freie zog und anschließend mit sämtlichen Figuren kräftig unter Beschuss nahm. Die unvermeidliche Folge war Waldemars Aufgabe und der daraus resultierende 1:2-Rückstand.

 

Das allerdings war noch kein Beinbruch, denn auch den Gastgebern standen beim Blick auf die Bretter zwei und fünf die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben. Lucas Kipp hatte zwar gegen Georg eine leicht vorteilhafte Stellung, diese aber nur unter geradezu prunkvollen Opfern an den Zeitgott erreicht. Ganze 38 Sekunden zeigte die Uhr noch für sage und schreibe 13 Züge, während Georg noch über beinahe eine Stunde verfügte und entsprechend ruhig und überlegt weiterspielte.

Iljas Gegner dagegen hatte zwar keine Zeitprobleme, sah sich aber dafür starken Drucks auf seine Königsstellung ausgesetzt. Ilja hatte nämlich erst einen, später noch einen zweiten Bauern ins Geschäft gesteckt, dafür aber klaren Entwicklungsvorteil erlangt. Diesen nutzte er nun, um bei ungleichen Rochaden die entscheidenden Tempi eher zum Angriff zu kommen. Auch hier schien ein voller Punkt sehr gut möglich.

 

Bevor es allerdings an einem der beiden Bretter zu einer Entscheidung kam, einigte Hans sich etwas widerwillig mit seinem Gegner auf Remis. Zwar hatte er eine nach eigener Aussage sehr schöne Stellung erreicht, die im Grunde geradezu zum Weiterspielen einlud. Doch hatte auch er leider mit akuter Zeitknappheit zu kämpfen, einer Krankheit, die an diesem Nachmittag so manchen Nienberger befallen sollte. Als er schließlich den Sekunden auf der digitalen Anzeige beim Verschwinden zusehen konnte, akzeptierte er deshalb die Punkteteilung.

 

Kurze Zeit später dann der Ausgleichstreffer: Georg gewann, im Grunde unseren Erwartungen entsprechend, hat er doch mit Schwarz eine 100%-Quote in dieser Spielzeit. Am Ende erwiesen sich die drei Sekunden pro Zug für seinen Kontrahenten doch als zu schwere Bürde, der Patzer war quasi unvermeidbar. Damit stand es also 2,5:2,5 und unsere Hoffnungen auf mindestens einen Punkt, wenn nicht mehr, wuchsen stetig weiter.

 

Dazu trug auch Stefan bei. Er hatte lange Zeit einen Mehrbauern verwaltet, im Gegenzug seinem Gegner aber das aktivere Figurenspiel und etwas Raumvorteil überlassen müssen. Umso erfreuter waren wir daher, als er seinen soeben erfolgten Remisschluss meldete, bedeutete dieser doch, dass wir eigentlich nicht mehr verlieren konnten.

 

Das lag daran, dass Günter, der wieder mal sehr langsam, will sagen: überlegt spielte, schlussendlich auch die Zeitkontrolle ohne schwerwiegenden Fehler schaffte. Zwar hatte er seine zwischenzeitlich recht druckvoll anmutende Stellung aufgeben müssen, allerdings war die Partie mittlerweile so weit verflacht, dass sein Gegner sich unmittelbar nach dem 40. Zug mit Remis zufrieden gab.

 

Nun lag es also nur noch an Ilja, den Sack zuzumachen: Für einen dritten Bauern hatte er mittlerweile einen Springer gewonnen und machte sich nun daran, die exponierte Stellung des gegnerischen Königs auszunutzen und einen Bauern nach dem anderen zurückzugewinnen. Und gerade als in der Bauernanzahl wieder Gleichstand herrschte und der Sieg im Grunde nur noch Formsache war, half der Gegner mit einem plötzlichen Damenverlust, die Sache noch deutlich zu beschleunigen.

Somit konnten wir bereits gegen acht Uhr unseren dritten Saisonsieg feiern und den fast perfekten Klassenerhalt vermelden.

 

Die Falken erwiesen sich dabei im Übrigen nicht gerade als beutehungrige Raubvögel, sondern - wahrscheinlich bereits satt von den Erfolgen im bisherigen Saisonverlauf - als freundliche Gastgeber und faire Verlierer.

 

Ganz überraschend kommt dieser Sieg über den Tabellendritten natürlich nicht, schließlich hatten wir auch schon dem Zweiten Südlohn die einzige Saisonniederlage beigebracht (und der führende SK 32 muss sich am letzten Spieltag dann wohl warm anziehen...). Dennoch waren diese beiden Punkte nicht unbedingt eingeplant. Umso schöner, helfen sie uns doch, über die schwachen Auftritte gegen die direkten Konkurrenten hinwegzusehen. Letztendlich ist es schließlich egal, gegen wen wir die Punkte erzielen, Hauptsache, sie stehen in der Endabrechnung auf dem Konto.

 

Bei aller Freude soll natürlich das Fell des Bären noch nicht verkauft werden, ehe nicht auch rechnerisch der Klassenerhalt feststeht. Der Fall liegt im Grunde ganz einfach. Am kommenden Sonntag fällt die Entscheidung in der NRW-Klasse. Wenn Rheine den 6. Platz, den es momentan belegt, mindestens hält, sind wir gerettet. Wird Rheine 8. oder 9. oder aber wird 7. und verliert im Anschluss den fälligen Stichkampf, gibt es aus der Verbandsliga zwei Absteiger. Wir belegen aktuell Rang sechs. In diesem Fall benötigen wir bei der ungünstigsten Konstellation noch 1,5 Brettpunkte aus dem letzten Spiel gegen den SK 32. Zugegebenermaßen, da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, damit wir doch noch absteigen, aber noch ist die Zeit des Feierns nicht gekommen. Allerdings ist sie bereits klar in Sichtweite, mehr denn je in unserer ersten Verbandsliga-Saison...

 

Dennis

 

Die Tabelle nach dem achten Spieltag

Archiv 09/10 - Aktuelle Meldungen