Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv-4. Spieltag der 1. Mannschaft

Archiv-Ein paar Eindrücke vom Kampf SC Nienberge 1 gegen SC Gronau

Da unsere Münsteraner Lokalitäten belegt waren, spielten wir „auswärts“, im Kindergarten in Häger. Die Anreise per Zug gefiel mir: Einfach in Münster Hauptbahnhof einsteigen und zwei Stationen später, quasi auf dem Land, wieder aussteigen und ein paar hundert Meter Fußweg zurücklegen ... So machten es drei Spieler, die anderen kamen per Pkw. Wiesen, Gärten, Bäume, Weite, ein ruhiges Wohngebiet, ringsum Wald , zwischendurch ein großer Schwarm Krähen ... Ein Atmosphäre, die zu einem Ausflug ins Grüne ohne Schach einlädt ... Der Spielraum, schlicht, leicht auf- und abzubauen, war angenehm kühl, manche fröstelten sogar ...

Die Gronauer waren ohne 4 Stammspieler angetreten, und auch beim SCN fehlten 2, als Ersatz spielten Tim und ich. Die Rollen waren klar verteilt, wir waren deutlicher Favorit nach DWZ. Doch was heißt das schon? – Siehe z.B. das aktuelle Ergebnis des SK Münster 32 I gegen SG Solingen 2 in der Oberliga …

Der Verlauf des Mannschaftskampfes bescherte mir die Möglichkeit, mir alle Partien ausführlich anzuschauen, und so kam es zu diesem Bericht:

Mein Gegner an Brett 8 war mich im Spanier scharf angegangen. Felderschwächen um den König in Verbindung mit Koordinationsproblemen bei den Figuren ermöglichten mir noch in der Eröffnung einen Doppelangriff: Wegen eines unabwendbaren Figurenverlustes gab mein Gegner nach 15 Zügen und knapp 2 Spielstunden auf.
Kurz danach machte Franz an Brett 2 remis, dynamischer Ausgleich: Er griff mit seinem Turm permanent die Dame des Gegners an, und dieser hatte wohl keine andere Wahl, als dies immer wieder zuzulassen, da die Alternativen ungünstiger für ihn gewesen wären.
Den nächsten ganzen Punkt machte Georg an Brett 4: Sein Gegner setzte ihm ein Wolgagambit vor, in dem er noch einen zweiten Bauern gab (verlor?!). In einer vereinfachten Stellung übersah er ein Zwischenschach, das Georg eine Mehrfigur einbrachte, und damit den Sieg.
Kurz danach gewann Hans an Brett 1. In einer wohl ziemlich ausgeglichenen Stellung kam sein Gegner auf die Idee, einen Turmausflug von e1 nach e5 und dann nach h5 zu machen. Hans konnte darauf hin einen hübschen Springerpaartanz machen und mit einem Einschlag auf g2 die Rochadestellung des Weißen zerstören. Nach einer weiteren Kombination, die zu Materialverlust führte, gab der Gronauer auf.

Gegen 19 Uhr stand es nach 4 beendeten Partien 3,5 zu 0,5 für Nienberge – an den anderen Brettern war jedoch noch alles offen.
Nun kam es aus meiner parteiischen, daher notwendiger Weise subjektiven Sicht, zu einem schönen Vorweihnachtsgeschenk für die Mannschaft! Ohne alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, gaben die Gronauer die Partien an Brett 7 und an Brett 6 remis:

Zunächst kam es wohl an Brett 7 zu einem Remis: Tim hatte die ganze Zeit einen leichten strategischen Vorteil (S gegenüber L in einer geschlossenen Stellung). Jedoch kam es nach einer Abwicklung, die ich nicht mitbekommen habe, zu einem Doppelturmendspiel, in dem man hätte noch lange weiterspielen können …
An Brett 8 hatte Dirk seinen Gegner mit einem Minoriätsangriff unter Druck gesetzt, der schließlich in eine Stellung mündete, in der die Bauernstruktur ziemlich festgelegt war. Obwohl nur eine Leichtfigur abgetauscht war, das Brett also fast voll, und alle drei Ergebnisse möglich waren, gab der Gronauer Remis: Und wie von Zauberhand waren die Mannschaftspunkte im Sack …

Nun konnten wir beruhigt den noch offenen Partien zuschauen!
An Brett 3 hatte Philipps Gegner mutig eine Figur für 2 Bauern geopfert und dafür etwas Angriff bekommen. Irgendwie konnte er sein Druckspiel ausbauen und immer wieder mit taktischen Drohungen operieren. Philipp investierte viel Zeit, um Wege zu finden, den Angriff zu neutralisieren oder mit dem König aus der Mitte zu entkommen, was jedoch nicht gelang. In hoher Zeitnot setzte er dann auf einen Turmeinschlag, der jedoch statt zum Matt zu großem Materialgewinn und damit zum Punkt für den Gronauer führte.
Wie schon zuletzt hatte Günther an Brett 5 das letzte noch offene Spiel: Sein Gegner hatte im Mittelspiel einen Angriff auf Günthers Rochadestellung gefahren, der gerade noch abzuwehren war. Im Endspiel Dame und ungleiche Läufer kam es dann zum ausgekämpften Remis!
Insgesamt ein durchaus glücklich zu nennender Sieg für Nienberge, wobei die drohende Niederlage oder das mögliche 4:4 kaum fühlbar waren angesichts des (vermeintlich) leichten Verlaufs … Schach ist manchmal wie der Wind, mal läuft es so, mal so …

Wer Interesse hat, findet die Partien nach Veröffentlichung hier zum Nachspielen.

Ausblick:
7 Mannschaften sind im Abstiegsstrudel. Mit dem Sieg hat der SC Nienberge sich nun gute Karten verschafft, in den nächsten Runden weniger nach unten als nach oben zu schauen … Der nächste Kampf findet am 18.1.2014 auswärts gegen den SC Klein-Berlin Rheine 1 statt!

Harald

 

 

Archiv-Spielergebnis

Punkte
Gesamtergebnis   :

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