Schach Nienberge 2003 e.V. ARCHIV

 
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6. Spieltag der 3. Mannschaft ARCHIV

Spielergebnis ARCHIV

Punkte
Gesamtergebnis   :

Spielbericht ARCHIV

Kämpferisches Unentschieden


Wir standen lange mit dem Rücken zur Wand. Besonders die gut geschulten jugendlichen Spielerinnen des SK32 machten es uns überraschend schwer.

Mit Weiß habe ich in einer Caro-Kann-Struktur sehr phantasielos gespielt, was meinem Gegner zum schnellen Ausgleich verhalf. Nach dessen Remis-Angebot stand ich sogar etwas schlechter: 0,5 zu 0,5.
Zu diesem Zeitpunkt sah es noch recht durchwachsen an den übrigen Brettern aus.

Michael H. büßte einen Bauern ein, wobei die Kompensation eher schwindend gering erschien. Irgendwie schaffte er aber ein Unentschieden: 1:1.

Michael K. musste gegen seinen nominell stärkeren Gegner eine komplexe Stellung mit allen Figuren und langen Bauernketten auf dem Brett spielen. Keiner der Spieler wagte einen Angriff: 1,5 zu 1,5.

Somit waren schon zwei wacklige halbe Punkte an uns gegangen, die keinesfalls selbstverständlich waren. Aber es kam noch viel besser.

Nur an einem der weiteren Bretter hatte ich als Mitleidender den Eindruck, dass da noch etwas geht. Norbert stand lange gefühlt besser. Jedoch fand seine Gegnerin immer wieder Verteidigungszüge, die ihm einen klaren Gewinnweg vereitelten. Seine Zeit wurde knapp und er forcierte ein Remis durch Zugwiederholung: 2 zu 2.

Inzwischen hat sich das Blatt in den letzten drei laufenden Spielen gewendet. Wir standen komplett auf Verlust. Einzig Lars Stellung war wenigstens unklar. Jetzt war Kampfgeist gefragt, der auch abgerufen wurde!

Michael S. musste in einem schwierigen Doppelturmendspiel mit Minusbauern einen Schlupfweg finden. Alle Betrachter und die Kontrahenten selbst (wie sie nach der Partie berichteten) hatten den Punkt bereits dem SK32 zugeschrieben. Aber Michael S. stellte eine Falle. Er ließ die Bauernumwandlung seines Gegners zu. Dafür gab er seinen letzten Turm und erkaufte sich damit einen vorgerückten Bauern, der nur durch Rückopfer aufgehalten werden konnte: 2,5 zu 2,5.
Das war eines der wichtigsten Unentschieden unserer Mannschaft dieser Saison! Jetzt ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft.

Lars konnte sich aus seiner gedrückten, unangenehmen Stellung befreien und sogar zwei Figuren für einen Turm vorweisen. Jedoch war die Stellung alles andere als einfach. Er behielt dann mit taktischen Finessen und Nerven aus Stahlseilen den Durchblick und gewann noch eine Qualität. Da reichte sein Gegenüber die Hand: 3,5 zu 2,5. Solche taktischen Leistungen sind bei Lars in dieser Saison fast usus. Er ist auf Platz zwei der Top-Scorer-Liste in der Bezirksliga.

An Brett zwei und drei wurde es jetzt ganz eng. Frank hatte die Qualität verloren und Bernds Gegner drückte. Jedoch gab Frank keineswegs auf, sondern ließ es sich zeigen. Die Stellung war halbwegs geschlossen, weshalb seine Springer zumindest auf den ersten Blick noch Gegenwehr leisten konnten. Es sollte die längste Partie werden.
Bernds Endspiel war äußerst komplex und inhaltsreich. Auch hier waren die Außenstehenden der Meinung, dass die Partie nicht zu halten war. Bernds Bauernmehrheit am Königsflügel wurde wirksam gestoppt und sein Gegner hatte zwei verbundene Freibauern. Bernd hatte lediglich einen Freibauern auf der a-Linie, der verlustig zu gehen drohte.
Jetzt kam Bernds Stunde. Er opferte einen Bauern und bot gleich einen zweiten an, nur um Aktivität im Turmendspiel zu bekommen. Dieses glänzende Manöver führte zum Erfolg. Jetzt waren es zwei zwar vereinzelte aber Kräfte bindende Freibauern, für die Weiß zu viele Tempi hergeben musste: 4 zu 3.

Nun konnten wir nicht mehr verlieren und alle waren erleichtert. Frank hatte es seinem Gegner lange schwer gemacht, seinen Materialvorteil zu verwerten. Mit seinem zähen Verteidigungsspiel erhöhte er indirekt den Druck auf die Gegner an den anderen Brettern, da ja sogar seine Partie zumindest theoretisch noch einen halben Punkt hätte abwerfen können. Mit dieser Überlegung möchte ich behaupten, dass es die wertvollste Niederlage unserer Mannschaft war!
Aber hier war dann nach dem Eindringen des zweiten Turms Schluss: 4 zu 4.

Wir büßen zwar mit dem Unentschieden die Tabellenführung ein, aber bei diesem Mannschaftsgeist ist das völlig zweitrangig!

Jan

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