Archiv 05/06 - 9. Spieltag der 4. Mannschaft

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Archiv 05/06 - Schach Nienberge 03 IV gegen SF Drensteinfurt I ½ : 5½

Van de Vyle, J.

1662

Fischer, P.

1701

0 - 1

Sauerwald, M.

1499

Bode, H.

1611

0 - 1

Homann, L.

1590

Tillkorn, D.

1597

0 - 1

Revaux, C.

1494

Astray, J.

1486

0 - 1

Ünal, N.

819

Jesolowitz, R.

1563

½ - ½

Noak, H.D.

1120

Neugebauer, F.

1327

0 - 1

Spielbericht

Hallo Ihr Lieben!

 

Samstag, 1. April 06. Ein gefürchteter Tag für alle ohne Humor.

 

Wer nicht aufpasst, wird reingelegt.

 

Unser letzter Gegner war, genau wie wir, einfach durch die Saison marschiert.

Zudem aber mit ein paar Brettpunkten mehr gesegnet.

 

Als wären die Mannschaften zu Anfang nicht ausgelost, sondern gezielt zu diesem spannenden Finale inszeniert worden, traten die beiden erfolgreichsten Mannschaften dieser Saison zum letzten Spiel an, und zwar in Nienberge.

 

Hier unten, bei uns in der Kreisklasse, steigen zwar gleich 2 Mannschaften auf,

aber insgeheim war schon ein kleiner Ehrgeiz um den Titel da.

 

Ich kam zu spät, ca. 5 Minuten. Der ganze Raum war eine einzige Konzentration.

 

Mit meinem geschulten Blick sah ich sofort, dass das durchschnittliche Alter bei diesen Gegnern deutlich höher lag als bisher (no kids).

Auch DWZ-mäßig waren sie uns ebenbürtig bis überlegen.

 

Mein erster Gedanke blieb auch mein letzter Gedanke. „ Au weier!“, ich setzte mich schnell hin und versuchte noch schnell dem einen oder anderen aus meiner Mannschaft viel Erfolg zu wünschen, aber sie waren alle sehr vertieft.

 

Man konnte die Spannung förmlich hören. Was meine Mannschaft an Aufmerksamkeit mir gegenüber nicht erübrigen konnte, mochte mir mein überaus freundlicher Gegner doppelt und dreifach entgegenbringen.

Wir gaben uns gleich dreimal die Hand. Ich machte einfach aus Höflichkeit mit. Andere Vereine, andere Sitten, dachte ich mir.

 

So, ich kann es spannend machen, ich kann es aber auch kurz halten, weil es sowieso schon jeder weiß.

 

Wir haben verloren und zwar eindeutig.

 

 

Ludger (Brett 3) und Christoph (Brett 4) verloren zuerst. Das war echt bitter für mich. Keine Ahnung, aber ich konnte es nicht gut haben. Dann bimmelte mein Handy (Brett 5), durfte aber weiterspielen, dann Heinz-Dieter (Brett 6) dann Micha (Brett 2) zuletzt auch Jan (Brett 1).

 

Ludger:

Ludger steht nach der Eröffnung ganz okay.

Verliert im Laufe des Spiels zwei Bauern.

Einer marschiert durch. Aufgabe von Ludger.

 

Christoph:

Ein sehr ruhiger und solider Spieler, eigentlich. Christoph spielt Bird. Schwarz spielt die ersten 15 Züge Theorie.

Weiß setzt alles auf eine Karte und opfert eine Figur für ein Angriffsspiel, kann es aber nicht verwerten.

Schwarz bekommt Spiel und startet selber einen Angriff.

Weiß gibt nach 40 Zügen auf.

 

Nursel:

Weiß spielt ein Gambit, ich danke innerlich für den Bauern, die Gambit-Geschichte hatte ich schon längst wieder verdrängt. (Versprochen, nächste Saison kann ich ein bisschen mehr in dem Schach-Fach-Jargon). Klingt wie Lach und Sachgeschichten mit der Maus.

Das war ein GAMBIT.

Ganz in Schenkerlaune, zieht Weiß C3 und schenkt mir einen 2. Bauern dazu und nimmt sogar nicht mit dem Springer, sondern mit dem Bauern. Ich staune und schweige.

 

Dennoch entwickelt sich Weiß rasend, während meine Wenigkeit mit Schwarz deutlich unterentwickelt, die Stellung halten muss. Der Druck wird immer größer, aber so wirklich kann mein Gegner nichts anrichten. Noch freue ich mich tierisch über meinen Mehrbauern und eine heeeeeeeeerliche Bauernstruktur. Dann klingelt mein Handy.

Noch mal ein fetter Dank an die Super-Geste meines Gegners, dass ich weiterspielen durfte. Klar wurd´s immer haariger, aber dann tauscht er eine Figur ab, die den ganzen Druck nimmt.

 

Bis zum 16. Zug habe ich einen Bauern mehr. Dann Fehler von mir, er kostet mich meinen Mehrbauern.

Nach dem 21. Zug bietet mein Gegner Remis an. Ich nehme an.

Ich war enttäuscht und erleichtert zugleich. Vielleicht hätte ich weiterspielen müssen, aber seltsamerweise wollte ich nach dem Handyklingeln nicht mehr gewinnen.

Remis war eine faire Geste. Und es ging um nichts mehr.

 

Heinz-Dieter:

Hier liegen mir leider nicht so viele Infos vor.

Heinz-Dieter muss nach lang gehaltener Stellung aufgeben. [Anmerkung von Jan: ein kleiner Fehler mit großer Wirkung verlor Material]

 

Michael:

Bei Micha ist es zum Endspiel noch mal richtig spannend.

Nach jedem Zug sieht es anders aus. Es wechselt von Remis zu Sieg zu Niederlage.

Am Ende gewinnt Michas Gegner, ein junger Spund in den 80´ern mit einem feinen Manöver. Wir waren alle beeindruckt. Einen Zug vor seinem Sieg sagte er ganz frei: „Nu geht aber nichts mehr.“ Dat stimmte.

 

Jan:

Tja. Und dann Jan. Unser Spieler an Brett 1 spielt am längsten.

Nach schlechter Eröffnung von Weiß gewinnt Schwarz forciert einen Bauern; Jan bekommt im Laufe des Spiels 2 Remis-Angebote, lehnt diese aber aus Prinzip ab. Eigentlich ist die Partie schon verloren für Jan, aber er macht es noch mal richtig spannend. Kurz vor seinem 40. verliert Jan.

 

Am Ende eines wunderschönen Samstags stand es mit 5 ½ zu ½ gegen uns.

 

Und was ist die Moral der Geschicht? Spiele nie an einem 1. April gegen Leute, die keinen Spaß verstehen, aber sympathisch sind.

 

Herzlichen Glückwunsch an Drensteinfurt und ein Dankeschön an alle, die diese Saison in der Kreisklasse mitgespielt haben.

 

Wie Jan und Micha und `n paar andere zu sagen pflegen: „Es gibt viel mehr zu lernen als zu gewinnen und zu verlieren.“ (Klingt abgeguckt, trifft es aber auf den Kopf).

 

Danke, es hat Spaß gemacht für Euch alle zu schreiben. Liebe Grüße, Nursel