Archiv 06/07 - 8. Spieltag der 1. Mannschaft

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Archiv 06/07 - Schach Nienberge 1 SC Steinfurt 1

Spieltag ist Samstag der 21.04.2007.

Spielbeginn ist 16 Uhr.

Spielort ist das

Lydia-Gemeindezentrum (ev. Kirchengemeinde),

Plettendorfstraße 5, 48161 Münster-Nienberge.

Endergebnis 4 - 4

Georg Kemper

1929

Mathias Grälken

2006

remis

Thorsten Schipke

2001

Björn Klein

1990

0 - 1

Konrad Kluczka

1867

Julia Freitag

2043

0 - 1

Waldemar Luft

1844

Rainer Janning

1936

remis

Rolf Jörgensmann

1730

Sergej Just

1637

0 : 1

Klaus Brüner

1766

Michael Freitag

1492

1 - 0

Heinrich Mantler

1741

Ralf Kröger

1470

1 - 0

Ilja Lipkin

1893

Rolf Schwermann

1508

1 - 0

Spielbericht

In der letzten Runde waren wir mit viel Glück und durch das Unvermögen unserer Konkurrenten plötzlich und unerwartet zum Spitzenreiter avanciert und führten mit einem Punkt Vorsprung das Feld an. Jetzt wollten wir natürlich auch Alles, sprich, diesen Vorsprung bis zum Saisonende verteidigen.

 

Nachdem Benedikt abgesagt hatte, meldeten sich erfreulicherweise alle anderen Stammspieler einsatzbereit, so dass die Mannschaft frühzeitig schon stand. Wir konnten uns sogar den Luxus erlauben, darüber nachzudenken, wie das letzte Brett zu besetzen sei. In Anbetracht der Wichtigkeit des Kampfes entschied ich mich auszusetzen und stattdessen Ilja Lipkin ins Rennen zu schicken. Er ist ja als ausgesprochen sicherer Spieler bekannt, an diesem Brett sollte ein ganzer Punkt her.

 

Unser Gegner erschien ersatzgeschwächt und als ich die Aufstellung sah, rieb ich mir heimlich die Hände. Das musste doch klappen !

 

Nach wenigen Minuten ereilte uns jedoch gleichmal eine kalte Dusche. Thorsten spielte gegen Caro-Kann wie gewohnt forsch und stellte zweizügig eine Figur ein. Das wurde dann nichts mehr und sehr früh am Tage stand es 0 - 1.

 

Georg und seinem Gegner war der Respekt voreinander anzumerken. Keiner von beiden unternahm etwas. Und obwohl Georg die Eröffnung sehr gut spielte und Entwicklungsvorsprung verzeichnen konnte, kam nichts dabei heraus. Da der Enthusiasmus auch gleichermaßen verteilt war und nicht mal positionelle Operationen versucht wurden, einigte man sich auf Remis.

 

Klaus holte den ersten vollen Punkt. Er erschrak sich anfangs gewaltig, als plötzlich das Feld e3 in schwarze Hände fiel und war schon fast am Verzweifeln. Musste er rückblickend aber gar nicht, denn Weiß stand immer besser und aktiver. Der schwarze e3 erwies sich bei Lichte besehen als ungefährlich und konnte jederzeit bequem abgeholt werden. Der schwarze Damenflügel war hoffnungslos unterentwickelt. Als Schwarz dann noch meinte, eine Figur opfern zu müssen, war nach dem Tausch der Damen die Partie zugunsten von Klaus entscheiden. Wir hatten ausgeglichen, es stand 1,5 - 1,5.

 

Ja, dann wohl der größte Reinfall des Spieltages. Rolf verteidigte gegen einen jungen Gegner orthodox im Damengambit. Er machte das wunderbar und ohne einen offensichtlichen Fehler des Gegner erspielte er sich Vorteile, setzte sein Läuferpaar wunderschön in Szene und ein taktischer Entscheidungsschlag lag in der Luft (Rolf, 19. ... Txc1 mit Lf6 wärs wohl gewesen). Die Partie trudelte jedoch ins Endspiel und hier beging unser Mann einen Rechenfehler, hatte nicht richtig gezählt oder weiß der Teufel was. Ein Bauer ging verloren und damit die gesamte Partie.

 

An Brett 3 hatte es Konrad mit einer starken Spielerin zu tun, die auch optisch voll überzeugen konnte. Sie spielte einen weißen Stonewall, Konrad baute auf eine sichere Verteidigung. Weiß griff jedoch am Königsflügel an und erreichte räumliches Übergewicht. Das war aber kein Grund zur Panik, denn der Angriff wirkte überzogen und der weiße Königsflügel zerfleddert. Irgendwann schien er reif für einen Gegenangriff. Was Konrad jedoch übersah, war ein mehrzügiges Springermanöver von Weiß. Sollte seine Gegnerin das von langer Hand geplant haben, muß man den Hut ziehen. Diese Kavallerieattacke war allerdings tödlich und wir büßten den nächsten Punkt ein. Au Backe, es stand 1,5 - 3,5.

 

Unsere Hoffnungen auf den Sieg mußten wir nach Waldemars Partie endgültig begraben. Er bekam es auch mit Caro-Kann zu tun, was ja bekanntermaßen eine sehr feste Verteidigung ist. Waldemar als prädestinierter Angriffsspieler konnte sich keine taktischen Drohungen erspielen und das Brett sah so ordentlich und aufgeräumt aus wie man es bei ihm nicht gewohnt ist. Es war wirklich nicht mehr als ein Remis drin. Jetzt mußten wir sogar eine Mannschaftsniederlage befürchten.

 

Es stand 2 - 4, doch von unseren letzten beiden Brettern konnte ich mir absolut nichts anderes als volle Punkte vorstellen. Der DWZ-Unterschied war zu groß. Unsere Leute spielten ruhig und konzentriert, ohne zu zaubern. Man wartete auf Unkonzentriertheiten und konditionelle Schwächen der Gegner, die sich dann auch einstellten.

 

Iljas Gegner verteidigte sich bei beiderseitigem Königsfianchetto lange Zeit sauber. Dann waren aber irgendwann zu viele Figuren angegriffen und eine Spingergabel, die gleich zwei bereits bedrohte Figuren ein zweites Mal ins Visier nahm, führte zur Überlastung der Defensive.

 

Als Letzter spielte noch Heinrich. Mit einer unkonventionellen Eröffnung wollte er seinen Gegner offensichtlich verunsichern. Die entstandene Stellung ähnelte dem orthodoxen Damengambit mit abgetauschten schwarzfeldrigen Läufern. Heinrich wurde am Damenflügel aktiv und verschaffte sich mit vorgeschobenen Bauern Raumvorteil. Sein Gegner unternahm nichts. Als dieser dann schließlich doch am Königsflügel herumstümperte, manövriete Heinrich seine Dame hinter die feindlichen Linien und mit den vorgezogenen Bauern konfrontiert konnte jener eine Umwandlung nicht mehr verhindern.

 

Das Endresultat lautete 4 - 4 und wir mußten am Schluß auch noch zufrieden sein. An 6 Brettern spielten wir normal, an 2 Brettern katastrophal.

 

Da Ahaus auch patzte, liegen wir nun punktgleich mit Nordwalde weiterhin vorn, allerdings mit den schlechteren Bettpunkten. Wir haben unser letztes Match gegen das Schlusslicht Lüdinghausen. Nordwalde muß gegen den SK ran und das haben die noch nicht gewonnen. Vielleicht schaffen wir mit Glück ja doch noch den Aufstieg.

 

Siegmar Scharlow