Archiv 07/08 1. Spieltag der 2. Mannschaft

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Archiv 07/08 SK Münster 32 VI gegen Schach Nienberge 03 II 3 : 5

Bernd Jahnke

1869

Heinrich Mantler

1752

0 - 1

Siegfried Stuchlik

1872

Werner Vanoni

1712

½ - ½

Wolf-Dieter Raschke

1733

Frank Dirks

1701

½ - ½

Friedrich Zörn

1683

Ralf Schmidt

1589

1 - 0

Dr. Johannes Arndt

1727

Siegmar Scharlow

1719

0 - 1

Michael Bernemann

1717

Rolf Jörgensmann

1698

0 - 1

Meinhard Sobel

1587

Norbert Temmen

1663

1 - 0

Rolf Redemann

1577

Josef Rath

1674

0 - 1

Spielbericht

Am ehemaligen Tag der Einschulung in den ostdeutschen Kollonien durften auch wir unser Debüt für diese Saison geben. Die Zweite konnte sich gut verstärken, so dass wir auch optimistisch gegen den SK antraten, gegen den wir in den letzten Jahren immer das Nachsehen hatten.

 

Sehr schnell jedoch stand es 0 – 1 weil sich Ralf ausgerechnet in seiner Lieblingsvariante der Skandinavischen Verteidigung vergriff und Material einbüßte.

 

Erfreulicherweise konnte ich sehr bald für den Ausgleich sorgen. In der Abtauschvariante des Damengambits zog Schwarz unmotiviert Sh5 um meinen angeblich starken schwarzfeldrigen Läufer abzutauschen. Gelang ihm auch, aber um den Prei, dass ich sofort mit g4 und g5 die Hetzjagt auf besagten Springer eröffnete und so die g-Linie frei machte. Natürlich folgte meine lange Rochade mit Turmverdopplung. Schwarz verteidigte sich dann auch nicht sehr genau und nach dem Einschlag blieben mir zwei Mehrbauern im Turmendspiel. Der Rest war Schülerschach.

 

Ganz unbemerkt spielte Frank auch mit dem Damengambit remis. Nach Zeugenaussagen bekam er das Remis in etwas schlechterer Stellung. Es stand 1,5 – 1,5.

 

Einen ganz schlechten Tag erwischte Norbert. Er spielte gegen Königsindisch und ging am Damenflügel vor. Jedoch gelang es dem Gegner, diesen zu blockieren, da Norbert eine kleine Unachtsamkeit unterlief. Der schwarze Gegenangriff am Königsflügel wurde nun sehr gefährlich und die Verteidigung zunehmend schwieriger. Da Norbert wie bereits erwähnt nicht seinen besten Tag hatte, fiel ihm auch nicht mehr viel ein und so brach die Königsfestung zusammen. Wir lagen mit 1,5 – 2,5 hinten.

 

Doch jetzt wurde nur noch gepunktet. Werner spielte gegen ein weißes Königsfianchetto und kam gar nicht gut aus der Eröffnung heraus. Er stand dermaßen beengt, dass wohl kein Beobachter die schwarzen Steine hätte führen wollen. Sein Gegner jedoch, der offensichtlich nach einem überzeugenden Gewinnweg suchte, geriet in Zeitnot und Werner konnte sich befreien und ein Remis erzielen. Ich meine, er hatte sogar zwischenzeitlich eine deutliche Siegchance.

 

Josef spielte Königsfianchetto und das sehr gut. Er setzte der langen weißen Rochade vor allem die Wirksamkeit seines fianchettierten Läufers entgegen. Nachdem er einen Bauern gewann, stand er bereits auf Gewinn. Effektvoll stellte sein Gegner noch einen Turm auf a1 ein und der Rest waren nur noch Zuckungen. Der Ausgleich war mit dem 3 – 3 erzielt.

 

Der Knaller war dann Heinrichs Partie. Er spielte gegen Ben-Oni, jedoch sehr ungewöhnlich mit e3 anstatt d5. Dem Gegner gelang es, zwei Leichtfiguren im Zentrum zu positionieren, die aber vollkommen wirkunglos waren. Anders Heinrichs Zentrumsspringer, der das Treiben verrückt machte. Am Damenflügel hatte sich Heinrich einen starken Bauernblock geschaffen, aus dem ein Freibauer hervorging. Die Lage von Schwarz wurde immer ungemütlicher, er sah sich vielen taktischen Drohungen ausgesetzt. Den spektakulären Schlusspunkt der Partie setzte ein Qualitätsopfer und speziell an Brett 1 wurde hier gezeigt, in welcher Mannschaft die besseren Spieler waren.

 

Wir führten mit 4 – 3 und ein halber Punkt hätte gereicht. Rolf aber war von Beginn an der überlegene Spieler in seiner Partie. Mit seinem Französisch fühlte er sich pudelwohl, gewann bald einen Bauern und erhielt zudem noch Angriff. Ein zweiter gegnerischer Bauer fiel, Rolfs Freibauer tauchte auf a3 auf und der weiße König war vom Matt bedroht. Rolf hätte eigentlich schon früher den Sack zumachen können, spielte jedoch betont sicher, so dass sich unwillkürlich das Bild mit der Katze und der Maus aufdrängte. Diese fühlte sich dann aber zu schlapp und das Herrchen gab auf.

 

Ein schöner Sieg mit 5 – 3, das wird Auftrieb geben !

 

Siegmar Scharlow