Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv 09/10 - 7. Spieltag der 2. Mannschaft

Archiv 09/10 - Indische Dame Münster II gegen Schach Nienberge 03 II 3,5 : 4,5 am 13.04.2010

Indische Dame Münster II DWZ Ergebnis SN 03 II DWZ
Glotzbach,Thomas 1771 ½ - ½ Heinrich Mantler 1752
Tenberge,Norbert 1821 ½ - ½ Siegmar Scharlow 1765
Knierim,Gerd 1701 ½ - ½ Frank Dirks 1715
Brambrink,Ulf 1684 0 - 1 Frank Schulte-Austum 1753
Scholz,Andreas 1607 ½ - ½ Tim Melkert 1827
Ennen,Jörg 1640 ½ - ½ Rolf Jörgensmann 1704
Kerkhoff,Werner 1637 0 - 1 Lars Hagemann 1674
Janocha,Hans-Dieter 1585 1 - 0 Jan van de Vyle 1729

Spielbericht

 

Die Ansetzung bescherte der Bezirkslaga den dritten Spieltag hintereinander in nur 4 Wochen. Da in dieser Spielzeit, im Gegensatz zu zurückliegenden Jahren, unsere Aufstellung sehr stabil ist, brauchten wir nur auf unser erstes Brett zu verzichten. Wir bekamen mit Jan einen starken Spieler als Ersatz dazu, auch wenn er an diesem Tag nicht erfolgreich war. Aber es ist hoch zu bewerten, wenn man fast immer mit einer ausgewogenen Truppe antreten kann. Dies macht wohl auch unsere bis dato erfolgreiche Saison aus.

Ich hatte diesmal genug Zeit, mir die Partien anzusehen, da ich schnell remisierte. Das Damenbauernspiel wurde mir sehr bald zu zäh und ich zog meinerseits c5, spielte quasi Damengambit im Nachzuge. Da mein Gegner seinen Königsläufer fianchettierte, hatte ich dafür ein Tempo übrig. Hinzu kam, dass er darauf auch noch c3 spielte und ich keinerlei Probleme mit der Entwicklung hatte. Und nochmal kam mir mein Gegner entgegen als er seinen Damenläufer nach b2 entwickelte. Ich nutzte die mir geschenkten Tempi, um die c-Linie zu öffnen. Die Diagonale a1 – h8 hatte sich mein Gegner ja selbst blockiert. Nun wusste er nicht mehr, wozu sein schwarzfeldriger Läufer noch gut sein sollte und zog diesen nach a3, um ihn gegen meinen abzutauschen. Fein, die c-Linie war mein und ich hatte bequemes Spiel. Doch war ich an diesem Tag wenig kämpferisch gestimmt. Da ich mit Schwarz spielte, mein Gegner eine höhere DWZ hat und es an den anderen Brettern meist gut für uns aussah, machte ich remis. Glücklicherweise musste ich mich für dieses Angsthasenschach bei meiner Mannschaft nicht entschuldigen.

Gleich darauf folgte Frank am 3. Brett meinem Beispiel. Er ging nicht auf das von seinem Gegner angetragene Skandinavisch ein, entwickelte seinen Königsflügel schnell und wartete nun, wohin Schwarz zu rochieren gedachtete, um dort anzugreifen. Dieser rochierte gar nicht und bot statt dessen remis. Die beiden kannten sich schon und Franks Gegner hatte wohl wegen zurückliegender Niederlagen soviel Respekt, dass ihm ein halber Punkt ausreichend erschien. Franks Stellung hatte einige Schwächen aufzuweisen und so schien es ihm ratsam, darauf einzugehen. Es stand jetzt 1 – 1 .

Das nächste Remis folgte auf dem Fuße. Keine 5 Minuten später folgte Heinrich unserem Beispiel. Sein Gegner wollte sich Französisch verteidigen, doch Heirich verzichtete auf die Besetzung des Zentrum mit Bauern und entwickelte seine Figuren. Beide Spieler verzichteten auf offensive Aktionen. So sollte sich die Partie absolut ausgeglichen gestalten. Auch an diesem Brett fehlte den Akteuren, wie auch an den bereits kommentierten Brettern, der Schneid, um auf Gewinn zu spielen.

Gleiches Spiel am 6. Brett. Rolf hatte gegen Englisch keine Probleme, spielte eine saubere Partie und er unternahm diesmal auch keine halsbrecherischen Aktionen. Mir fällt keine kritische Stellung in dieser Partie ein, so dass ich das Unentschieden kaum kommentieren kann. Zwischenstand 2 – 2.

Die Seuche setzte sich an Brett 5 fort. In einer Spanischen Partie konnte man zu Beginn des Mittelspieles erkennen, wer der bessere Spieler war. Als die Partie ins Endspiel überging, hatten beide Parteien noch zwei Türme, Tim einen Springer und sein Gegner einen Läufer. Jedoch musste Schwarz mit zwei Doppelbauern klarkommen. Ich traute Tim hier eine siegreiche Abwicklung des Endspieles zu. Seiner Verlautbarung zufolge war dieses für ihn aber nicht zu gewinnen. Mit je einem Turm und ein paar Bauern wurde auch hier ein Waffenstillstand ausgehandelt.

Das war aber das letzte Remis für heute, wurde auch schon langweilig. Unser zweiter Frank spielte Französisch und nach der Eröffnung sah er sich einem räumlichen Übergewicht seines Gegners ausgesetzt. Weiß konnte hier mehrere Angriffsmöglichkeiten versuchen. Er entschied sich für einen Königsangriff auf die Rochadestellung. Hierbei überzog er den Angriff jedoch und lief voll in einen Konter mittels Familienschach durch den schwarzen Springer und Dameverlust. Bitter, bitter. Gut für uns, denn Frank gewann die Partie dann leicht. Das bedeutete die erstmalige Führung mit 3,5 - 2,5 für uns.

Auch eine Französische Verteidigung, allerdings die Abtauschvariante, bekamen wir an Brett 7 zu sehen. Das gesamte Spiel entwickelte sich zu Gunsten von Weiß. Lars ließ seinen h-Bauern von Schwarz fressen und gewann dafür einen Zentrumsbauern. Sämtliche seiner Figuren nahmen voll am Spiel teil wohingegen die schwarzen nur Verteidigungsarbeit verrichteten und die schwarzen Türme förmlich von verteidigenden Figuren eingequetscht waren. Irgenwann war es dann soweit und Lars konnte die Qualität gewinnen. Sein Druck wurde daraufhin noch stärker. Seinen Sieg auch dann noch konsequent zu Ende gespielt und jederzeit höchst verdient. Zudem war er am heutigen Tage auch der Matchwinner.

Äußerst unerfreulich verlief die Begegnung an Brett 8. Damit ist nicht nur der Verlust der Partie gemeint, sondern das Klima zwischen beiden Kontrahenten. Ein Damenbauernspiel wurde von Jan prima behandelt und dies brachte ihm die Initiative ein. In der Bemühung, einen Angriff am Königsflügel zu starten, überzog er jedoch seine Stellung und diese wurde löchrig wie Schweizer Käse. Jetzt machte sein Gegner einen Zug, notierte diesen und verließ den Raum ohne die Uhr zu drücken. Als er nach einigen Minuten zurückkahm, beschimpfte er Jan wie es wohl käme, dass seine Uhr lief. Ein äußerst unerfreuliches Palaver entspann sich, was eine schwere Kindheit von Jans Gegner vermuten lässt. Das schachliche Ergebnis dieser Auseinandersetzung war ok, aber der negative Unterhaltungswert äußerst fraglich.

Wir hatten einen wichtigen Mannschaftsieg eingefahren, der noch von den Resultaten der anderen Begegnungen aufgewehrtet wurde, denn alle unsere Verfolger patzten. Wir führen nun mit 3 Punkten Vorsprung und benötigen aus den verbleibenden 2 Begegnungen noch 2 Punkte bis zur Meisterschaft ! Jetzt haben wir erst einmal eine längere Spielpause, bevor dann Mitte/Ende Mai die letzten beiden Runden ausgetragen werden.

Siegmar Scharlow


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