Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv 09/10 - 9. Spieltag der 2. Mannschaft

Archiv 09/10 - SC Sendenhorst II gegen Schach Nienberge 03 II 3½ : 4½ am 29.05.2010

SC Sendenhorst II DWZ Ergebnis SN 03 II DWZ
Jesolowitz,Martin 1771 remis Bat-Erdene Damdinbazar 1878
Janz,Stefan 1781 1 - 0 Heinrich Mantler 1752
Specht,Bernfried,Dr. 1787 0 - 1 Siegmar Scharlow 1761
Weng,Peter,Dr. 1747 1 - 0 Frank Dirks 1715
Werring,Carl-Friedrich 1779 remis Tim Melkert 1827
Nickel,Christian 1656 0 - 1 Rolf Jörgensmann 1704
Westphal,Olaf 1612 - / + Lars Hagemann 1674
Maslowski,Richard 1443 remis Georg Hilderscheid 1505
         

Spielbericht

Hier möchte ich eine Entschuldigung an unsere geneigten Leser wegen des späten Erscheinens dieses Berichtes loswerden. Ich hatte in den vergangenen Wochen viele wichtige private Dinge zu erledigen.

Als Staffelsieger und Meister der Bezirksliga bereits feststehend, konnten wir äußerst gelassen unser letztes Punktspiel der Saison angehen. Unser Gegner kam zu uns, da das Spiellokal in Sendenhorst nicht behindertengerecht ist und Tim dort hätte nicht spielen können. Vielen Dank dafür, liebe Sendenhorster. Dank ebenfalls, dass Ihr uns einen Punkt mitbrachtet und uns diesen am Brett 7 kampflos übergabt. Wir konnten das schlecht ablehnen.

Über die Partien kann ich diesmal nicht allzuviel schreiben. Georg jedenfalls war sehr schnell fertig. In einem offenen Spiel mit Lb2 war sehr bald reichlich Material abgetauscht und man einigte sich nach ca. einer Stunde auf Remis.

Frank spielte wieder einmal eine seiner Fianchettovarianten, er kann das ja. Im Bewusstsein, dass es nichts ausmachte, wie der Mannschaftskampf ausgehen würde, riss er seinen unrochierten Königsflügel auf und blies zum Angriff. Er nannte das „Harakiri“ und das war es auch. Sehr schnell verlor er jetzt die Qualität, sein König turnte noch immer in der Mitte herum und das baldige Ende war abzusehen. Nachdem er noch weiteres Material hergeben musste war die Partie zeitig vorbei.

Unsere schöne Führung war futsch, es stand 1,5 – 1,5 .

Rolf holte diese aber wieder zurück. Er kennt sich ja in der Französischen Verteidigung sehr gut aus und stellte dies unter Beweis. Ziemlich bald eroberte er einen Bauern und verwertete diesen Vorteil zum Sieg.

Die soeben zurückgewonnene Führung büßten wir am 2. Brett gleich wieder ein. Heinrich kam in einem Damenbauernspiel nie richtig in die Puschen. Er verlor Material und auch bald den Punkt. Mehr weiß ich über diese Partie leider nicht, sorry. Ich war da gerade sehr beschäftigt mit der meinigen.

Mein Gegner verteidigte sich halbslavisch und leitete in die Botwinnik-Variante des Damengambits ab. War mir bis dato in der Praxis noch nicht untergekommen. Nach Befragung der Bücher spielte ich das bis zum 10. Zug wohl aber richtig. Dann zog ich etwas unnatürlich Df3. Wir beide, mein Gegner und ich, wussten, dass dies wohl nicht der beste Zug sein konnte. Er versuchte, dies sofort mit dem nächsten Zug zu widerlegen. Er hätte sich jedoch Zeit damit lassen sollen, denn auch ihm rutschte ein unnatürlicher Zug heraus. Mir gelang es sofort, meine geopferte Figur zurückzuholen und gleichzeitig seinen Th8 zum Ziehen zu zwingen. Damit war die 0-0 futsch. Im Folgenden wurde im Zentrum mit den Bauern taktiert und diese Abwicklungen gereichten mir zum Vorteil. Mein Gegner griff nun meinen Sc3 mit seinen Bauern am Damenflügel an, ich drohte Matt mit Td1. Der schwarze König war nun endgültig in der Mitte festgenagelt und mein Sc3 konnte nicht genommen werden. Schwarz fand zwar noch die stärkste Verteidigung, jedoch nahmen nach meiner 0-0 beide Türme am Angriff teil. Die schwarze Verteidigung war nicht mehr zu organisieren. Mein Gegner realisierte das und dachte sich wohl: Wenn schon verlieren, dann lieber mit einer Figur mehr. So nahm er nun doch den Sc3 in der Hoffnung, dass mir noch ein Fehlgriff unterlaufen würde. Dem war aber nicht so, sondern 6 Züge später erfolgte das forcierte Matt.

Damit führten wir wieder mit 3,5 – 2,5 .

An Brett 5 trafen sich zwei Spieler, die eigentlich weiter nach oben gehören. Im Sizilianer behandelte Tim die Eröffnung etwas ungewöhlich, jedoch durchaus nicht zu seinen Ungunsten. Er hatte währen der gesamten Partie durchweg die etwas bessere Stellung. Dies zog sich bis ins Endspiel hinein so durch. Er verfügte in diesem Turmendspiel über einen Mehrbauern. Ein Sieg war für ihn jedoch nicht möglich. Also endete diese Partie zweier starker Spieler unentschieden.

Wir benötigten noch einen halben Punkt für den Mannschaftssieg.

Bat bekam es mit der Tschigorinverteidigung des Damengambits zu tun. Offensichtlich kannte er die Theorie nicht und wählte ein etwas weniger aktives aber sicheres Abspiel. Dennoch dominierte er diese Partie. Bis ins Springerendspiel hinein verschaffte er sich einen Mehrbauern und verwaltete diesen geschickt. Sein Gegner gab jetzt seinen Springer und konnte dafür mit seinem h-Bauern weit vorrücken. Bat jedoch zog zuerst zur Dame ein. Schwarz stand mit seinem Bauern auf h2, begleitet vom König. Weiterhin waren neben der weißen Majestät noch ein schwarzer Bauer und ein weißer Springer, alle weit entfernt vom Geschehen, auf dem Brett. Bat gab jetzt Remis, in der Annahme, es wäre nur ewiges Schach oder eine neue schwarze Dame möglich. Falsch !!!!!!! Er hätte den König nach h1 zwingen können, diesen dort auf Patt stellen und mit seinem entfernten Springer dorthin eilen können. Der noch auf dem Brett befindliche schwarze Bauer verdarb das Patt !

Nun ja, dennoch ein 4,5 – 3,5 Sieg im letzten Spiel der Saison, die für uns überaus erfolgreich verlief. Bis auf ein 4 - 4 gegen Dülmen II konnten wir alle Auseinandersetzungen siegreich gestalten und errangen folgerichtig die Meisterschaft in der Bezirksliga. Zugleich erwarben wir uns das Recht für den Aufstieg in die Verbandsklasse. Wer hätte das vor noch zwei Jahren gedacht.

Dieser Erfolg wurde möglich durch den vorbildlichen Einsatz aller, und ich wiederhole: aller, Spieler. So konnten wir fast immer in stärkster Besetzung antreten. Unsere anderen Mannschaften sollten hier mal genauer hinschauen. Uns steht eine schwere Spielzeit in der Verbandsklasse bevor. Dennoch halte ich es für möglich, dass wir diese Prüfung bestehen, zumal auch schon Verstärkung an 2 Brettern in Sicht ist.

Siegmar Scharlow


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