Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv 09/10 - 6. Spieltag der 2. Mannschaft

Archiv 09/10 - Schach Nienberge II gegen SF Olfen II 4,5 : 3,5 am 27.02.2010

Schach Nienberge II DWZ SF Olfen II DWZ Ergebnis
Bat-Erdene Damdinbazar 1878 Stephan Wucherpfennig 1859 + : -
Heinrich Mantler 1752 Gregor Pinno 1795 ½ - ½
Siegmar Scharlow 1765 Gerd Steffens 1811 ½ - ½
Frank Dirks 1715 Ralph Althoff 1785 ½ - ½
Frank Schulte-Austum 1753 Richard Preuß 1670 0 - 1
Rolf Jörgensmann 1704 Daniel Sandmann 1661 1 - 0
Lars Hagemann 1674 Friedhelm Spanka 1546 ½ - ½
Werner Vanoni 1682 Brian Weber 1427 ½ - ½

Spielbericht

Wie im vergangenen Jahr kamen die Olfener nicht in voller Mannschaftsstärke. Jedoch ließen sie diesmal nicht zwei Bretter frei, sondern nur eines. Und wieder taten wir uns gegen einen zahlenmäßig unterlegenen Gegner sehr schwer.

Auch ging es an Rolfs Brett sehr schnell mit einem vollen Punkt los. Nach einer seltsamen Eröffnung, in welcher Rolf mit seinen Bauern die Zentrumsfelder besetzte und Schwarz den Dameläufer fianchettierte, ging es ziemlich schnell zur Sache. Rolf opferte am Königsflügel seinen Springer für 2 Bauern, wohl um den nun gefesselten schwarzen Springer bald zurück zu erobern. Dem war aber mitnichten so, denn Schwarz zog seine Dame mit einer Mattdrohung aus der Fesselung. Eigentlich war die Partie damit für Weiß verloren. Schwarz hätte nur 14. ... Dxc3 zu spielen brauchen und eine sichere Stellung mit einer Mehrfigur gehabt. Statt dessen patzte er in einer taktischen Abwicklung und verlor nach einem Doppelangriff auf Turm und Läufer seine Mehfigur wieder. Nun lud Schwarz die weiße Dame zum Bauernklau am Damenflügel ein, in der Hoffnung, die weiße Lady fangen zu können. Er opferte zu diesem Zweck auch noch die Qualität, um die Dame sicher abgreifen zu können. In dem Moment als er zugreifen wollte, konnte die schwarze Dame auf f7 mit Schach nehmen, da durch das vorhergegangene Qualitätsopfer die f-Linie für den weißen Turm geöffnet worden war. Böse, böse, nun war alles nur noch Formsache. Eine Partie mit beidseitigen haarsträubenden Fehlern.

Ruhiger ging es an Brett 7 zu. Weiß spielte eine seltsame Eröffnung mit f4 und c4 und legte sich eine Bauernstruktur mit vielen Löcher zu, zudem er sich seinen schwarzfeldrigen Läufer noch selbst einsperrte. Lars hingegen entwickelte sich ganz natürlich und nach 9 Zügen war seine Stellung klar vorzuziehen. Diese Spielweise hätte er auch beibehalten sollen. Anstatt sich weiterhin vorteilhaft mit 10. ... e5 zu entwickeln, fing er an, mit seinem Springer am Flügel Scheinmanöver auszutragen. Die Partie nahm nun wohl taktische Gestalt an, jedoch konnte Lars keine Vorteile erspielen. Die Partie driftete nun immer mehr in Ausgeglichenheit ab, deren Resultat ein Remis war.

An Brett 5 endlich einmal eine vernünftige Eröffnungsbehandlung. Man spielte Französisch in der Abtauschvariante. Beide Seiten bauten dann vorsichtig auf und entwickelten alle Figuren. Man ließ sich mit der Entscheidung für eine Rochade Zeit, wohl um erstmal zu sehen, auf welchem Flügel man etwas zu unternehmen gedachte. Frank entschied sich dann als erster, und zwar für die lange Rochade. Sein Gegner tat ihm gleich. Es bewegte sich immer noch nicht viel. Auffallendes Merkmal war, dass Weiß nach Abtäuschen über das Läuferpaar verfügte und Frank über das Springerpaar. Die schwarzen Springer waren durchaus zu bevorzugen, da die Stellung geschlossen blieb und die Kavalerie sich im Zentrum festgesetzt hatte. Nun wurde Franks Zeit allerdings zusehens knapp. Er öffnete jetzt ohne Not die Stellung, die weißen Läufer wurden stärker und in fortgeschrittener Zeitnot konnte er dann Materialverlust nicht mehr vermeiden.

Ich glaub, dann war unser zweiter Frank an Brett 4 dran. Geschlossener Sizilianer mit g3 und f4. Frank kann das ja. Seinem Gegner gelang es allerdings, Frank am Damenflügel fusselig zu machen und die schwarzen Figuren kamen recht gut ins Spiel. Weiß hingegen konnte am Königsflügel nicht viel ausrichten. Das hielt Frank jedoch nicht davon ab, auf eben diesem Flügel seine Bauern zu verheizen. Unter dem Motto, was ich einmal angefangen habe, setze ich auch fort, unternahm Weiß weiterhin offensive Handlungen. Allerdings reduzierte sich dabei das Material auf dem Brett und Schwarz hatte immer noch zwei Mehrbauern. Bei der wohl letztmöglichen Angriffsbemühung von Weiß machte Schwarz dann endlich seinen Fehler und verlor die Qualität für einen Bauern. Jetzt war Frank wohl so froh, dass er eine verlorene Partie noch gerettet hatte und machte Remis. Die Partie wäre jetzt allerdings für ihn gewonnen gewesen.

Meine Partie war auch ein geschlossener Sizilianer, allerdings von Schwarz fianchettiert. Ich entschloss mich zu einem gewagten Bauerngewinn und gab meinen Lg7 gegen den Sc3. Soll man eigentlich nicht tun, jedoch war der schwarzfeldrige Läufer meines Gegner von Angriffshandlungen abgeschnitten. Ich wollte den Mehrbauern ins Endspiel retten und die bessere weiße Stellung aussitzen. Diese Entscheidung war nach meiner Analyse auch richtig. Allerdings hätte ich das positionelle Spiel nuancierter handhaben müssen und meinem Gegner nicht die Möglichkeiten der Turmverdopplung mit Eindringen auf der e-Linie erlauben dürfen. Ich musste den Mehrbauern wieder abgeben und nun übersahen wir beide eine gewinnbringende Kombination für Weiß. Ich sah sie nicht kommen und mein Gegner sah sie nicht, um sie zu spielen. Es wurden Türme getauscht, Weiß bot remis und ich nahm an, das Mannschaftsresultat im Auge. Nun wäre meine Stellung allerdings auf Gewinn zu spielen gewesen.

Bei Heinrich kam das angenommene Damengambit auf Brett. Er behandelte die Eröffnung zwar nicht gerade optimal, konnte im Verlaufe jedoch das bessere Figurenspiel erzielen. Bald wurde vereinfacht, Heinrich konnte auf f6 tauschen und seinem Gegner einen Doppelbauern beibringen. Eine taktische Abwicklung am Damenflügel führte zum Abtausch fast aller Figuren und bescherte Heinrich noch einen Mehrbauern. Diesen musste er sehr zu unserem Bedauern sehr bald wieder abgeben. Wir sahen nun ein reines Bauernendspiel mit besagtem schwarzen Doppelbauern. Doch was Heinrich auch versuchte, dieses Enspiel war für ihn nicht zu gewinnen.

Last but not least einige Worte zu Werners Partie. Gegen seinen jungen Gegner spielte er wie gewohnt sicher. Die Eröffnung ließ sich wohl nicht zuordnen, aber es wurde sicher aufgebaut, dann rochiert und dann Figuren bewegt ohne dass beiderseitig ernst zu nehmende Angriffshandlungen erkennbar waren. Erst als Werner auf f6 schlug, wurde es interessant. Schwarz meinte nun, nicht sofort wiedernehmen zu müssen, sondern erst mal mit seinem Bauern einen weißen Bauern zwischennehmen zu könne, denn nun waren zwei weiße Läufer zugleich angegriffen und einen davon würde er schon kriegen. Falsch gerechnet, aber von Werner leider nicht erkannt. Er hätte jetzt mit seinem Läufer, der zuvor auf f6 schlug, den schwarzen Springer angreifen können (35. Le5) und hätte eine Figur gewonnen gehabt. Ja nun plötzlich ein Minusbauer .... . Werner spielte jedoch sehr sehr sauber, nahm seinem Gegner den Bauern wieder ab, sicherte das Remis und avancierte zum Matchwinner.

Wieder mal wieder ein glücklicher Sieg mit 4,5 - 3,5. An den Brettern 4 und 6 wurde miserabel gespielt, aber mit Glück gepunktet. Auch ich rettete nur mit Glück einen halben Punkt. An Brett 5 verlor Frank eine bessere Stellung durch Zeitnot. Lediglich die Remispartien an 2, 7 und 8 wurden von uns souverän behandelt. Man kann sich leicht ausrechnen, wie das Endresultat hätte aussehen können. Also überschwängliche Freude ist bei uns über diesen Sieg nicht angezeigt

Siegmar Scharlow

 

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