Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv 09/10 - 6. Spieltag der 3. Mannschaft

Archiv 09/10 - SN 03 III gegen SV Teutonia Coerde

Spieltag ist Samstag der 06.02.2010.
Spielbeginn ist 16 Uhr.
Unser Spielort ist das Gemeinschaftshaus bei Häger/Nienberge.

Spielergebnis 3½ - 4½

Bezirksklasse I, sechste Runde von SN03
SN03 DWZ Einzelergebnis Teutonia Coerde DWZ
Gesamtergebnis       3½ - 4½
Nürenberg,Bernd 1697-34 0-1 Menz,Fernando 1641-39
Rath,Josef 1694-15 +:- Menz,Erick 1698-27
Temmen,Norbert 1618-10 +:- Pfeffer-Schrage,Hans 1566-22
Homann,Ludger 1549-53 Remis Voigt,Hartmut 1557-24
Sauerwald,Michael 1521-26 0-1 Schmidt,Jürgen 1547-14
Dirks,Volker 1472-21 0-1 Wachtel,Klaus 1361-8
Wolf,Manfred,Dr. 1509-79 +:- Zinnecker,Peter 1338-28
Schmidt,Sebastian 1424-12 0-1 Korella,Dirk -

Spielbericht

Nachdem endlich etwas Gras über die Sache gewachsen ist, kommt nun ein Kamel und frisst es wieder ab…

Mit gehörigem zeitlichen Abstand schreibe ich nun diesen Bericht über unseren Mannschaftskampf gegen Teutonia Coerde. Das Spiel in Unterzahl ist ja bekanntlich zuweilen im Fußball ein schwieriges psychologisches Problem. Wir haben an diesem Spieltag deutlich aufgezeigt, dass das nicht nur im Fußball so ist!

Als ich mit dem Fahrrad in Häger bei unserem Spiellokal angekommen war, traf ich vor demselben fünf Akteure aus Coerde und einige von uns an. Es war 15:50 Uhr, und man sprach davon, dass man mit fünf Spielern einen Mannschaftskampf gewinnen könne. Irgendwie habe ich das Gerede noch nicht so richtig ernst genommen. Ich ging darauf ins Spiellokal, und hier erfuhr ich dann von Ludger „offiziell“, dass Dr. Wolf, Josef Rath und ich bereits kampflos unsere Partien gewonnen hatten.

„Na“, dachte ich mir „das wird ein entspannter Nachmittag!“ Ich nahm mir vor, so lange in Häger bei „meiner“ dritten Mannschaft zu verbleiben, bis der Sieg feststand, um dann anschließend noch im Lydia-Zentrum zu kiebitzen, wo zeitgleich unsere Erste und unsere Fünfte spielten. Das blieb leider ein Wunschtraum…

Der Mannschaftskampf begann pünktlich um 16:00 Uhr an nur fünf Brettern. Es sah lange Zeit nach der zu erwartenden „glatten Sache“ aus: Ludger spielte konzentriert und grundsolide. Man hatte nie Angst, dass hier etwas anbrennen könnte. Ähnlich sah es zunächst auch bei Bernd und Michael aus. Die meiste Zeit verbrachte ich aber am Brett von Volker. Er spielte wie üblich von Anfang an konsequent auf Königsangriff, wobei auch im späteren Verlauf ein Läuferopfer auf g6 bemüht wurde, um die gegnerische Königsstellung vollends zu zerfleddern. Das sah wirklich sehr gut aus und musste doch einen vollen Punkt für uns ergeben!? Und den noch fehlenden halben Punkt sollten doch Bernd, Ludger und/oder Michael irgendwie beisteuern können.

Einziges „Sorgenkind“ zu diesem Zeitpunkt war Sebastian. Er hatte die Entwicklung seines Königsflügels zu sehr auf die lange Bank geschoben und war in eine ziemlich verdächtige Stellung geraten. Allerdings hatte man auch nicht unbedingt den Eindruck, dass sein Gegner wusste, wie man so etwas planvoll ausnutzt.

Dann folgte die erste Enttäuschung für uns. Bernd schlug einen gedeckten Bauern mit einem Springer - wohl in der Meinung später durch einen Spieß die Figur zurückerobern zu können. Konnte er aber nicht. Die vermeintlich zu schlecht gedeckte gegnerische Figur konnte noch seitlich von einem Turm gesichert werden, was zugegebenermaßen zu Beginn der Abwicklung schwer zu sehen gewesen war. So verblieb Bernd mit dem materiellen Minus von zwei Bauern gegen eine Figur. Damit kämpfte er noch eine Weile weiter – aber gegen einen so routinierten Gegner letztendlich vergeblich.

Mittlerweile begann sich das Bild bei Volkers Partie auch einzutrüben. Er verlor mehr und mehr den roten Faden – oder um es genauer zu sagen: er verlor mehr und mehr die Initiative, die ja so enorm wichtig ist, wenn man für einen Angriff Material geopfert hat.

Sebastian hatte sich mittlerweile frei gestrampelt. Gerade in dem Moment als ich begann, mir Hoffnung zu machen, dass er die Partie herum reißen könnte, schlug er einen gedeckten Bauern mit einer Leichtfigur – wohl in der Meinung, die Figur in der Folge zurückerobern zu können. Hatte man das an diesem Nachmittag nicht schon irgendwo gesehen…? Auch hier gab es letztendlich nur zwei Bauern für die Figur. Das waren zwar einerseits zwei verbundene Freibauern am Damenflügel, aber andererseits waren sie so schwach, dass sie auf Dauer nicht zu halten waren. Hinzu kam, dass Sebastians Gegner die alleinige Herrschaft über die offene c-Linie erhielt. So ging auch dieser Punkt an Coerde.

Volker quälte sich inzwischen mit einer Minusfigur und einem erloschenen „Fire on the Board“. Da ging nun gar nichts mehr. Aufgabe war die Konsequenz.

Michael Sauerwald hatte zwischenzeitlich die Qualität geben müssen, um einem erstickten Matt zu entgehen. Die Stellung zerfiel in der Folge zusehends. Weitere Materialverluste und schließlich die Aufgabe waren die Folge.

Nun hatten die Coerder mit fünf Spielern schon vier Punkte erspielt und Ludger hatte es in der Hand, zumindest noch ein 4:4 für uns herauszuholen. Er hatte nach meiner Einschätzung über die gesamte Partie hinweg gut bzw. besser gestanden. Mittlerweile war man in ein Schwerfiguren-Endspiel angekommen, in dem Ludger beide Türme für die Dame gegeben hatte. Dabei hatte er einen (oder mehrere – ich weiß es nicht mehr) Mehrbauern, der die Kreise des gegnerischen Königs schön eingrenzte. Schließlich erhielt Ludger ein Remis-Gebot. Wohl müde vom über vierstündigen Kampf und auch desillusioniert vom Abschneiden der Mitspieler sah er keine gewinnbringende Fortsetzung und nahm das Angebot an. Wie sich nachher herausstellte, war die Endstellung für Ludger glatt gewonnen!

Was resümierend noch zu sagen wäre: In der Form, wie wir gegen SK Münster VI und insbesondere gegen Coerde gespielt haben, haben wir den Klassenerhalt nicht verdient. Wir können uns langsam mit dem Gedanken anfreunden, in der nächsten Saison in der zweiten Bezirksklasse antreten zu dürfen.

 

Norbert Temmen

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