Schach Nienberge 2003 e.V.

 
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Archiv 09/10 - 5. Spieltag der 3. Mannschaft

Archiv 09/10 - SK Münster VI gegen SN 03 III

Spieltag ist Samstag der 16.01.2009.
Spielbeginn ist 16 Uhr.
Spielort ist das Westfälische Studien Institut, Stühmerweg 10 in 48147 Münster.

Spielergebnis 4.5 : 3.5

Spielergebnisse des fünften Spieltages
SK32 VI DWZ SN03 III DWZ Einzelergebnis
Endergebnis Ø 1522   Ø 1590 4½ - 3½
Lindenblatt, Lothar 1560 Van de Vyle, Jan 1729 0 - 1
Hoffmann, Petra 1771 Nürenberg, Bernd 1697 1 - 0
Schütt, Hartwig 1585 Rath, Josef 1694 1 - 0
Zabieglo, Robert 1439 Temmen, Norbert 1618 1 - 0
Dr. Roedig, Martin 1470 Wissen, Michael 1527 1 - 0
Balestrini, Luca 1482 Sauerwald, Michael 1521 ½ - ½
Lütke-Glanemann, Stephan 1478 Dr. Wolf, Manfred 1509 0 - 1
Tumbrink, Stefan 1387 Schmidt, Sebastian 1424 0 - 1

Spielbericht

Statistik

Die vorgenannten, statistischen Daten sprechen eine klare Sprache: Wir mussten ein Remis erreichen, denn die Anzahl der Doktoren ist in beiden Mannschaften gleich.

OK, werte Leser, ich habe Ihnen vorenthalten, dass Petra Hoffmann (zweites Brett des SK) gerade ihre Dissertation eingereicht hat. Somit bestätigt das Spielergebnis die glasklare Überlegenheit unseres Gegners, denn humanistische Bildung darf nicht unterschätzt werden, vor allem, wenn sie quasi in doppelter Stärke (zwei Doktoren gegen einen) antritt. Die formale Kleinigkeit des Unterschieds zwischen Einreichung einer Doktorarbeit und erhaltendem Doktortitel stehe hierbei außen vor.

Spiele

Einen genauen Blick auf die einzelnen Begegnungen kann ich Ihnen leider nicht geben, da ich während meiner gesamten Partie voll und ganz mit dem Auswürfeln meiner Züge beschäftigt war – immer wieder sprangen mir die Würfelsteine unter den Spieltisch, und das Reglement sieht dann vor, dass eine Münze geworfen wird, die ich erst von der Kaffee-Theke holen musste. So konnte ich, sozusagen zufallgesteuert, die anderen Partien nicht genügend würdigen.

Um Verständnis bittend
Jan

Spielbericht von einem, der viel zu früh verlor

Nachdem ich entgegen meiner Gewohnheit bei diesem Mannschaftskampf der erste war, der seine Partie beendete (leider!), habe ich relativ viel von den anderen Partien mitbekommen. Deshalb – und auch als kleine Strafe für meine katastrophale Leistung an diesem Tag – hier mein Spielbericht:

Erstmalig in dieser Saison konnten wir mit den ersten vier Spielern unserer Setzliste antreten. Lediglich Ludger und Volker fehlten, so dass wir keine Hilfe aus der vierten Mannschaft benötigten. Eigentlich ideale Voraussetzungen, um endlich zwei für den Klassenerhalt so dringend benötigte Mannschaftspunkte zu holen. Aber…

Da Ludger umzugsbedingt nicht dabei sein konnte, übernahm ich stellvertretend die Mannschaftsführung. Anscheinend ist das nicht der richtige Job für mich: Ich kann mich entsinnen, dass ich in der Zweiten mal ersatzweise für Willi als Mannschaftsführer eingesprungen bin. Das hatte damals zur Folge, dass ich grottenschlecht gespielt und die Partie praktisch schon in der Eröffnung verloren hatte. Am heutigen Spieltag kam für mich das Déjà-Vu-Erlebnis. Ich vernachlässigte die Entwicklung, was meinen Gegner zu einem Läuferopfer auf h7 animierte. Diese Opfer führte zwar nicht zwangsweise zum Gewinn, aber ich hätte in der Folge schon genau die richtigen Züge finden müssen – und das habe ich in einem Fall nicht getan.

Schon stand es 0:1 gegen uns und ich hatte Muße, um mir das Geschehen auf den anderen Brettern anzusehen. Was ich da bei Josef sah, war nicht unbedingt angetan, meine Stimmung aufzuhellen. Er hatte bereits eine Figur weniger ohne irgendwelche erkennbare Kompensation. Die Aufgabe ließ nicht lange auf sich warten, so dass wir schon mit zwei Zählern im Rückstand lagen.

Erschwerend hinzu kam, dass es bei Michael Wissen (einen Bauern weniger) und Bernd Nürenberg, der nach einer kleinen Odyssee durch das Kreuzviertel zu spät gekommen war, auch nicht gerade rosig aussah. Michael hatte ‚gewohnheitsgemäß’ sehr früh remis geboten (noch vor meinem Waterloo), was sein Gegner allerdings abgelehnt hatte. Bernd hatte zwar zwischenzeitlich einen Mehrbauern, dafür aber eine verlorene Stellung: Sein König blieb in der Mitte und seine Gegnerin hatte zwei offene Angriffslinien für ihre Schwerfiguren. Einzige Lichtblicke für uns waren zu diesem Zeitpunkt Jan und Sebastian, die ihre Gegner mehr oder weniger deutlich im Griff hatten.

Sebastian hatte in einem Leichtfigurenendspiel einen – zum Schluss zwei – Mehrbauern, so dass eine Umwandlung durch den Gegner letztendlich nicht zu verhindern war. Kurz nachdem Bernd seine Partie aufgegeben hatte, holte Sebastian den ersten vollen Punkt für uns: 1:3

Als ich mir in der Folge die noch laufenden Partien ansah, hatte ich (berechtigte) Hoffnung, dass zumindest noch ein 4:4 für uns herausspringen sollte: Dr. Wolf, der sich lange gegen das druckvolle Spiel seines Gegners verteidigen musste, gewann (mindestens) eine Figur. Michael Sauerwald hatte zwei Bauern mehr und stand (eigentlich) sicher auf Gewinn, und Jan hatte seinen Gegner nach wie vor fest im Griff. Nur Michael Wissen stand mehr denn je hoffnungslos.

Dann der nächste Schreck: Michael Sauerwald warf seine schöne Stellung weg, indem er seine Dame in eine Fesselung hinter seinen Läufer stellte. Er versuchte, das Malheur durch ein Qualitätsopfer zu minimieren. Das trug aber leider gar nicht zu Entfesselung des Läufers bei. Schließlich gelangte er – nachdem sein Gegner auch nicht optimal weiter gespielt hatte – in ein Endspiel, bei dem er zwei Bauern für einen Läufer hatte. Durch zu schnelles Ziehen vergab er hier auch noch unnötig den wichtigsten Bauern, der ihm sogar noch Siegchancen geboten hätte. So aber wurden die letzten Bauern abgetauscht und die Partie, die mal gewonnen, dann verloren und eventuell noch ein zweites Mal für Michael gewonnen gewesen war, endete remis.

Zwischenzeitlich hatte Jan durch Zeitüberschreitung des Gegner (in allerdings hoffnungsloser Stellung) gewonnen, und Michael Wissen hatte aufgegeben.

Zur Statistik und unserem trostlosen Tabellenplatz muss ich wohl nichts mehr schreiben…

 

Norbert Temmen

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